Kreisdelegierten-Versammlung der Senioren-Union am 4.11.21

17.11.2021

Wie schon im letzten Jahr konnte die Senioren-Union auch dieses Jahr zu ihrer politischen Agenda einen Fachmann als  Referenten gewinnen. Uwe Amrhein sprach über „ Die ältere Genration: Voraussetzungen aktiver Teilnahme am gesellschaftlichen Leben“.
Zu Beginn stellte Amrhein die Versprechungen von Olaf Scholz zur Rente in Frage und untermauerte die Behauptung gleich mit ein paar Zahlen:
Während 1,3 Mill Kinder im Babyboomer-Jahr 1964 geboren wurden, war es 2021 nur noch die Hälfte. Das hat letztlich 2030 zur Folge, dass  dann 1,2 Erwerbstätige für einen Rentner zahlen müssen. 1895 zahlten 27 Erwerbstätige für einen Rentner.
Amrhein stellte feste, dass unser Rentensystem nicht funktionieren kann, da es auf der Demographie von vor 140 Jahren basiert. Als  1889 Bismarck die Rentenversicherung gründete, lag das Renteneintrittsalter bei 70 Jahren bei einer durchschnittlichen  Lebenserwartung von 58 Jahren. Heute liegt das offizielle Renteneintrittsalter bei  65 und die Lebenserwartungen bei um die 80 Jahre. Er plädierte dafür das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung zu koppeln und die Altersgrenzen wegen der Änderung der Bevölkerungsstruktur abzuräumen. Nicht nur Erwerbsarbeit, sondern auch die ehrenamtlichen Tätigkeiten und benötigten mehr Anerkennung. Letztlich postulierte er:  Alter ist keine Bedrohung sondern gesellschaftliche Chance! Leider würden Senioren in den Medien allzu oft als pflegebedürftige Greise dargestellt und nicht anerkannt, dass ohne ihr bürgerschaftliches Engagement und ihre Arbeit in den Familien unsere Gesellschaft nicht auskommen kann.
Dem Vortrag mit lebhafter Diskussion schloss sich der formale Teil der Delegiertenversammlung an: Der Vorsitzende der Senioren-Union Prof. Rolf D. Cremer stellte seinen Rechenschaftsbericht vor. Die Beiträge im Rhein-Sieg-Journal seien sehr viel politischer geworden,  was von allen Seiten sehr gelobt und begrüßt werde.  Viele Fahrten seien leider wg. Corona ausgefallen. Er freute sich, dass doch die Mitglieder der Senioren-Union wegen der Kontakt-Beschränkungen in Corona-Zeiten flexibel und bereit waren, zahllose Video-Konferenzen durchzuführen, um so in Kontakt zu bleiben und arbeiten zu können.