
Michael Lingenthal, der Vorsitzende der Seniorenunion Bad Honnef, engagiert sich seit seiner Rückkehr aus jahrelanger Arbeit in Südamerika in ein Projekt der Abtei Maria-Laach und des Kölner Vereins „Kellerladen e.V.“. An diesem Nachmittag berichtet er untermalt mit zahllosen Fotos von einem Slum der Roma in der Slowakei mit Namen Habeš, keine zwei Flugstunden von hier entfernt, so schlimm wie man es nur von Slums in Entwicklungsländern kennt. Die Menschen leben hier wie dort unter menschenunwürdigen Bedingungen. Das Lager Habeš ist eines der schlimmsten. Den Teilnehmern an dieser Informationsrunde war das Entsetzten über dieses unwürdige und erbärmliche Dasein ins Gesicht geschrieben. Solche Bilder in Europa! Die Menschen hausen in Hütten ohne fließendes Wasser und ohne Strom. Mit dem Siegeszug des Plastiks, gab es für die Roma nach dem 2. Weltkrieg keine Arbeit mehr als Kesselflicker, Korbflechter oder Musiker. Und der damalige sozialistische Staat zwang das fahrende Volk in Betonbauten. Mafia-ähnliche Strukturen entstanden und drangsalieren bis heute die Menschen und in der Machokultur leiden insbesondere die Schwächeren - Kinder und Frauen. Ein großes Problem ist, sagt M. Lingenthal, dass kein Gemeinsinn besteht. Die EU gibt zwar der Slowakei Geld zur Verbesserung der Lager, aber von den 400 Millionen im Fünfjahresprogramm versickern 100 Mill für Verwaltung und in den Projekten herrscht Korruption. Die Roma werden auch in der Slowakei nicht akzeptiert und rechte Parteien machen Stimmung gegen sie. Bei seinen Besuchen kann sich Michael Lingenthal überzeugen, dass die Behausungen sauber sind, aber draußen stinkt es vor Dreck. Kanalisation, Müllabfuhr –nein das gibt es hier nicht.
Doch es gibt Hoffnung im Lager Habeš, die Hoffnung heißt Schwester Bernadette. Sie wird von der Caritas unterstützt. Schwester Bernadette setzt nicht auf großen Geldsegen, mit viel Fantasie und Liebe schafft sie kleine Inseln der Menschenwürde. Und das ist schwierig. Schwester Bernadette konzentriert sich auf Programme mit Kindern, Vollwaisen oder zeitweiligen Waisen. Sie motiviert die Kinder anders zu leben ohne teure Projekte. Mit ihnen wurden kleine Rasenflächen erstellt. Kinder sammeln den Müll ein. Mit Europaletten bauten die Kinder Hochbeete. Beim nächsten Besuch von Michael Lingenthal waren sie farbig gestrichen und voller Stolz Namensschilder angebracht. Die Kinder lernen hier zum ersten Mal, dass Erde nicht Dreck und Kloake ist, sondern Früchte und Gemüse hervorbringen kann. Der Rotarier-Club Köln hat ein Gewächshaus gespendet und die Kinder arbeiten darin und wässern die Pflanzen und sind stolz auf die Ernte. Vom kindlichen Arbeitseifer lassen sich auch Erwachsene anstecken. Mit Frauen hat Schwester Bernadette eine Nähwerkstatt geschaffen und zwei ihrer Schülerinnen zeigen nun den anderen Frauen, wie genäht wird. Außer der Sozialstation werden konkrete Projekte nicht für, sondern mit den Bewohnern gemacht. Aus Erfahrungen hat man gelernt, von außen gebrachte Hilfe bringt nicht viel. Die Menschen müssen mit genommen werden, sie müssen selbst die Dinge erarbeiten. Langsam von unten aufbauen und keine teuren Projekte hinstellen. Hilfe zur Selbsthilfe. Und warum macht Michael Lingenthal das alles? Wie können wir eine Partei mit dem C sein und Kinder, die ohne eigenes Verschulden dort leben, ihrem Elend überlassen. Ich mache das solange, wie Schwester Bernadette ihre Zuversicht behält und noch lachen kann.Habeš – Roma in der Sklowakei
AMichael Lingenthal der Vorsitzende der Seniorenunion Bad Honnef engagiert sich seit seiner Rückkehr aus jahrelanger Arbeit in Südamerika in ein Projekt der Abtei Maria-Laach und des Kölner Vereins „Kellerladen e.V.“. An diesem Nachmittag berichtet er untermalt mit zahllosen Fotos von einem Slum der Roma in der Slowakei mit Namen Habeš, keine zwei Flugstunden von hier entfernt, so schlimm wie man es nur von Slums in Entwicklungsländern kennt. Die Menschen leben hier wie dort unter menschenunwürdigen Bedingungen. Das Lager Habeš ist eines der schlimmsten. Den Teilnehmern an dieser Informationsrunde war das Entsetzten über dieses unwürdige und erbärmliche Dasein ins Gesicht geschrieben. Solche Bilder in Europa! Die Menschen hausen in Hütten ohne fließendes Wasser und ohne Strom. Mit dem Siegeszug des Plastiks, gab es für die Roma nach dem 2. Weltkrieg keine Arbeit mehr als Kesselflicker, Korbflechter oder Musiker. Und der damalige sozialistische Staat zwang das fahrende Volk in Betonbauten. Mafia-ähnliche Strukturen entstanden und drangsalieren bis heute die Menschen und in der Machokultur leiden insbesondere die Schwächeren - Kinder und Frauen. Ein großes Problem ist, sagt M. Lingenthal, dass kein Gemeinsinn besteht. Die EU gibt zwar der Slowakei Geld zur Verbesserung der Lager, aber von den 400 Millionen im Fünfjahresprogramm versickern 100 Mill für Verwaltung und in den Projekten herrscht Korruption. Die Roma werden auch in der Slowakei nicht akzeptiert und rechte Parteien machen Stimmung gegen sie. Bei seinen Besuchen kann sich Michael Lingenthal überzeugen, dass die Behausungen sauber sind, aber draußen stinkt es vor Dreck. Kanalisation, Müllabfuhr –nein das gibt es hier nicht.
Doch es gibt Hoffnung im Lager Habeš, die Hoffnung heißt Schwester Bernadette. Sie wird von der Caritas unterstützt. Schwester Bernadette setzt nicht auf großen Geldsegen, mit viel Fantasie und Liebe schafft sie kleine Inseln der Menschenwürde. Und das ist schwierig. Schwester Bernadette konzentriert sich auf Programme mit Kindern, Vollwaisen oder zeitweiligen Waisen. Sie motiviert die Kinder anders zu leben ohne teure Projekte. Mit ihnen wurden kleine Rasenflächen erstellt. Kinder sammeln den Müll ein. Mit Europaletten bauten die Kinder Hochbeete. Beim nächsten Besuch von Michael Lingenthal waren sie farbig gestrichen und voller Stolz Namensschilder angebracht. Die Kinder lernen hier zum ersten Mal, dass Erde nicht Dreck und Kloake ist, sondern Früchte und Gemüse hervorbringen kann. Der Rotarier-Club Köln hat ein Gewächshaus gespendet und die Kinder arbeiten darin und wässern die Pflanzen und sind stolz auf die Ernte. Vom kindlichen Arbeitseifer lassen sich auch Erwachsene anstecken. Mit Frauen hat Schwester Bernadette eine Nähwerkstatt geschaffen und zwei ihrer Schülerinnen zeigen nun den anderen Frauen, wie genäht wird. Außer der Sozialstation werden konkrete Projekte nicht für, sondern mit den Bewohnern gemacht. Aus Erfahrungen hat man gelernt, von außen gebrachte Hilfe bringt nicht viel. Die Menschen müssen mit genommen werden, sie müssen selbst die Dinge erarbeiten. Langsam von unten aufbauen und keine teuren Projekte hinstellen. Hilfe zur Selbsthilfe. Und warum macht Michael Lingenthal das alles? Wie können wir eine Partei mit dem C sein und Kinder, die ohne eigenes Verschulden dort leben, ihrem Elend überlassen. Ich mache das solange, wie Schwester Bernadette ihre Zuversicht behält und noch lachen kann.Habeš – Roma in der Sklowakei
AMichael Lingenthal der Vorsitzende der Seniorenunion Bad Honnef engagiert sich seit seiner Rückkehr aus jahrelanger Arbeit in Südamerika in ein Projekt der Abtei Maria-Laach und des Kölner Vereins „Kellerladen e.V.“. An diesem Nachmittag berichtet er untermalt mit zahllosen Fotos von einem Slum der Roma in der Slowakei mit Namen Habeš, keine zwei Flugstunden von hier entfernt, so schlimm wie man es nur von Slums in Entwicklungsländern kennt. Die Menschen leben hier wie dort unter menschenunwürdigen Bedingungen. Das Lager Habeš ist eines der schlimmsten. Den Teilnehmern an dieser Informationsrunde war das Entsetzten über dieses unwürdige und erbärmliche Dasein ins Gesicht geschrieben. Solche Bilder in Europa! Die Menschen hausen in Hütten ohne fließendes Wasser und ohne Strom. Mit dem Siegeszug des Plastiks, gab es für die Roma nach dem 2. Weltkrieg keine Arbeit mehr als Kesselflicker, Korbflechter oder Musiker. Und der damalige sozialistische Staat zwang das fahrende Volk in Betonbauten. Mafia-ähnliche Strukturen entstanden und drangsalieren bis heute die Menschen und in der Machokultur leiden insbesondere die Schwächeren - Kinder und Frauen. Ein großes Problem ist, sagt M. Lingenthal, dass kein Gemeinsinn besteht. Die EU gibt zwar der Slowakei Geld zur Verbesserung der Lager, aber von den 400 Millionen im Fünfjahresprogramm versickern 100 Mill für Verwaltung und in den Projekten herrscht Korruption. Die Roma werden auch in der Slowakei nicht akzeptiert und rechte Parteien machen Stimmung gegen sie. Bei seinen Besuchen kann sich Michael Lingenthal überzeugen, dass die Behausungen sauber sind, aber draußen stinkt es vor Dreck. Kanalisation, Müllabfuhr –nein das gibt es hier nicht.
Doch es gibt Hoffnung im Lager Habeš, die Hoffnung heißt Schwester Bernadette. Sie wird von der Caritas unterstützt. Schwester Bernadette setzt nicht auf großen Geldsegen, mit viel Fantasie und Liebe schafft sie kleine Inseln der Menschenwürde. Und das ist schwierig. Schwester Bernadette konzentriert sich auf Programme mit Kindern, Vollwaisen oder zeitweiligen Waisen. Sie motiviert die Kinder anders zu leben ohne teure Projekte. Mit ihnen wurden kleine Rasenflächen erstellt. Kinder sammeln den Müll ein. Mit Europaletten bauten die Kinder Hochbeete. Beim nächsten Besuch von Michael Lingenthal waren sie farbig gestrichen und voller Stolz Namensschilder angebracht. Die Kinder lernen hier zum ersten Mal, dass Erde nicht Dreck und Kloake ist, sondern Früchte und Gemüse hervorbringen kann. Der Rotarier-Club Köln hat ein Gewächshaus gespendet und die Kinder arbeiten darin und wässern die Pflanzen und sind stolz auf die Ernte. Vom kindlichen Arbeitseifer lassen sich auch Erwachsene anstecken. Mit Frauen hat Schwester Bernadette eine Nähwerkstatt geschaffen und zwei ihrer Schülerinnen zeigen nun den anderen Frauen, wie genäht wird. Außer der Sozialstation werden konkrete Projekte nicht für, sondern mit den Bewohnern gemacht. Aus Erfahrungen hat man gelernt, von außen gebrachte Hilfe bringt nicht viel. Die Menschen müssen mit genommen werden, sie müssen selbst die Dinge erarbeiten. Langsam von unten aufbauen und keine teuren Projekte hinstellen. Hilfe zur Selbsthilfe. Und warum macht Michael Lingenthal das alles? Wie können wir eine Partei mit dem C sein und Kinder, die ohne eigenes Verschulden dort leben, ihrem Elend überlassen. Ich mache das solange, wie Schwester Bernadette ihre Zuversicht behält und noch lachen kann. (Ef)
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