Eigentlich sollte Schulministerin Dorothee Feller bei der CDU-Veranstaltung „Zukunft der Bildung“ in Bad Honnef sprechen. Aufgrund des Messerangriffs auf eine Lehrerin in Essen musste sie jedoch kurzfristig absagen. „Unsere Gedanken sind in dieser Stunde bei der betroffenen Lehrerin, bei ihrer Familie und bei den Schülerinnen und Schülern vor Ort“, betonte der CDU-Stadtverbandsvorsitzende und Landtagsabgeordnete Jonathan Grunwald zu Beginn.
Für die CDU Bad Honnef war die Absage dennoch kein Hindernis: Nach einem Grußwort von Landrat Sebastian Schuster eröffnete Grunwald, selber Bildungspolitiker im Landtag von Nordrhein-Westfalen, mit einem bildungspolitischen Impuls den Abend. Gemeinsam mit Bürgermeisterkandidat Philipp Herzog und Annette Hildebrandt, Sprecherin des Bildungsausschusses, diskutierte er anschließend über die Zukunft der Bildungslandschaft in Bad Honnef – und stellte sich den zahlreichen Fragen aus dem Publikum.
Im Mittelpunkt stand die geplante Modernisierung des Siebengebirgsgymnasiums. Mit über 1.000 Schülerinnen und Schülern sei es, so Herzog, eine tragende Säule der Schullandschaft: „Die Modernisierung ist die größte kommunale Investition unserer Stadtgeschichte. Sie braucht breite politische Unterstützung, eine solide Finanzierung und den Mut zu echten Zukunftslösungen. Dabei müssen wir auch stärker über bürgerliches Engagement sprechen – und mit den Menschen ins Gespräch kommen, ob und wie sie in Zukunft mehr Verantwortung übernehmen können.“
Doch der Abend machte klar: Die Herausforderungen reichen weit über Baupläne hinaus. Diskutiert wurde über Mindeststandards bei Kindern und Lehrkräften, die Rolle der Schulaufsicht, den Schulkompass NRW 2030 sowie den Mangel an verlässlichen Daten in der Schulentwicklung. Auch Sprachförderung, Integration und die Verantwortung der Eltern spielten eine zentrale Rolle.
Grunwald erinnerte daran, dass Schulen „Leuchttürme ihrer Quartiere“ sein müssten – Orte, die Lernfreude wecken und Chancengerechtigkeit sichern. „Wir dürfen uns nicht mit dem Mindestmaß zufriedengeben – Bildung ist das Fundament für die Zukunftsfähigkeit unserer Städte und unserer Demokratie.“
Besonders die Publikumsfragen sorgten für Dynamik: Zwar lag der Schwerpunkt beim Siebengebirgsgymnasium, doch immer wieder wurde deutlich, dass Exzellenz in allen Schulformen und Ausbildungswegen steckt – und diese Vielfalt mehr Anerkennung verdient.
„Bildung ist im wahrsten Sinne des Wortes so viel mehr als eine Schreibtischübung – sie ist die Grundlage für Teilhabe, Integration und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Aus Liebe zu Bad Honnef brauchen wir erstklassige Schulen und eine Infrastruktur, die mitwächst. Nur so bleibt unsere Stadt ein Ort, an dem man nicht nur gerne aufwächst, sondern auch gerne bleibt“, zog Bürgermeisterkandidat Philipp Herzog ein persönliches Fazit.
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