Mitgliederversammlung der Senioren-Union

22.10.2019

Tätigkeitsbericht des Vorsitzenden Prof. Dr. Rolf D. Cremer

Sehr verehrte Mitglieder der CDU Senioren-Union Bad Honnef !

Wir wählen heute den Vorstand der Senioren-Union Bad Honnef für die kommenden zwei Jahre neu. Und wir wählen Delegierte für die Kreisdelegiertenversammlung am 23. Oktober 2019, die dort den Vorstand der Senioren-Union des Rhein-Sieg-Kreises neu wählen, ebenfalls für zwei Jahre.

Vor zwei Jahren, am 24. Oktober 2017, beschäftigte sich Michael Lingenthal in einer Rede mit dem Zustand der CDU Bad Honnef. Man kann sicher sagen, dass wir seit dieser Alarmrede unter Michael Lingenthals Führung voran gekommen sind. Aber wir sind noch lange nicht da, wo wir als CDU und als Senioren-Union sein wollen.
Ich will heute vier Punkte ansprechen.

Aufgaben der Senioren.Union
Rückblick auf 2018/19
Mitgestaltung der Zukunft der Stadt
Rolle der Senioren-Union in der CDU

I. Aufgaben der Senioren-Union der CDU

Unsere Aufgaben ergeben sich zunächst aus §2 der Satzung der Senioren-Union der CDU Rhein-Sieg.

"Die SU-RSK will (...) an der politischen Meinungs- und Willensbildung in der Partei, in der Öffentlichkeit, insbesondere aber in der älteren Generation, mitwirken, und deren politische, wirtschaftliche kulturelle und soziale Anliegen wirksam vertreten."

Für die Senioren-Union Bad Honnef haben wir im Herbst 2018 diese Aufgaben in einer Broschüre prägnant gefasst.

einander begegnen
informiert sein
mitreden
mitgestalten


II. Rückblick auf 2018/19

Lassen Sie mich kurz zurückblicken, was wir im Hinblick auf diese Ziele erreicht haben

Die Senioren-Union der CDU in Bad Honnef ist von der Mitgliederzahl her eine mittelgroße Vereinigung unter den neunzehn Vereinigungen im Rhein-Sieg-Kreis. Zur Zeit zählen wir 64 Mitglieder, neun mehr als vor einem Jahr.  Der Kreis selbst ist mit fast 1300 Mitgliedern einer der vier größten Kreisverbände in Deutschland

Wir haben in den letzten sechzehn  Monaten vielerlei Veranstaltungen durchgeführt. Dazu gehörten Vorträge, Diskussionsrunden, Ausflüge und gesellschaftliche Begegnungen, zum Beispiel bei Wanderungen und bei der Weihnachtsfeier. Neu waren die offenen Diskussionsrunden "Frühstück und Politik".

Was fällt bei diesen Veranstaltungen auf?

Neben vielem Positiven, fällt vor allem dreierlei auf. Erstens ist die Zahl der Teilnehmer an den Veranstaltungen regelmäßig gering, selten über zwölf bis fünfzehn. Zweitens beobachten wir, dass Veranstaltungen, die sich mit den täglichen Problemen, zum Beispiel mit den Ängsten der Bürger auseinandersetzen, besser besucht sind als solche mit eher akademischem oder Fortbildungscharakter. Drittens wissen wir, dass Mitglieder der Senioren-Union sich gerne ohne großes Programm zusammenfinden.

Der Vorstand hat entschieden, dass wir ein klares Profil in unsere Veranstaltungsplanung bringen werden. Wir wollen eine Reputation für hochwertige und interaktive, lebendige Formate erreichen. Inhaltlich werden wir unserem Programm drei Schwerpunkte in den kommenden zwei Jahren geben.

1) Allgemein interessierende, praktische Themen. Ein gutes Beispiel dafür aus der Vergangenheit war das Thema "Prävention von Kriminalität gegen Senioren".
2) Große, allgemeine politische Themen. Gute Beispiele dafür waren der Abend zur Außen- und Sicherheitspolitik, der Abend mit Axel Voss vor der Europa-Wahl, auch unsere China und Venezuela Abende.
3) Gemeinsame kulturelle und gesellschaftliche Programme mit Vereinigungen von Nachbargemeinden und anderen Organisationen. Beispiele dafür waren der Besuch beim KSI auf dem Michelsberg in Siegburg, und jetzt die Planung, mit der SenU Köngswinter eines Besuchs des Europäischen Parlaments in Strassburg in Verbindung mit einer Reise nach Verdun.

Mitglieder der Senioren-Union haben sich in Themenwerkstätten des CDU Stadtverbandes, in die Auseinandersetzung um das Gebiet nördlich des Stadtgartens und in den Europawahlkampf eingebracht.

Desgleichen waren wir aktiv in den Wahlen zur neuen
Seniorenvertretung bei der Stadt. Zwei Mitglieder, die sich auch heute für den neuen Vorstand bewerben, wurden in die Seniorenvertretung gewählt. Schließlich sind wir im Rhein-Sieg-Kreis aktiv. Damit unterstützen wir die politische Arbeit der CDU vor allem in den Parlamenten und kommunalen Vertretungen sowie in der Öffentlichkeit. Und wir bringen die Anliegen der älteren Mitbürger in den Gremien der CDU ein.

III. Mitgestaltung der Zukunft der Stadt

Es mangelt nicht an Erwartungen, Forderungen, und Ideen. Selbsternannte Heilsbringer und Interessengrüppchen, die durch nichts demokratisch legitimiert sind, fordern mit aggressivem Marketing radikale, sofortige Veränderungen, Stopps und Verbote. Oft werden Andersdenkende verunglimpft und abqualifiziert.

Es ist ironisch, dass diese Vorgehensweise von den diversen Aktivisten als besonders (basis-)demokratisch gesehen wird. Tatsächlich fehlen diesen Personen aber Grundpfeiler der Demokratie, nämlich demokratische Legitimation, Respekt vor Andersdenkenden und Kompromissbereitschaft.

Ich glaube, dass die ältere Generation hier besonders gefordert ist. Senioren, jeder einzelne von Ihnen, verfügen über etwas, was sich auf keiner Schule und aus keiner Internetseite lernen lässt: Lebenserfahrung. Durch sie sind wir zu einem überlegten und ausgewogenen und vielleicht zu einem "weisen" - Urteil befähigt.

Die Senioren-Union ist daher besonders aufgerufen, sich in der gesellschaftlichen und politischen Diskussion für überlegte Entscheidungsprozesse einzusetzen, Schnellschüsse zu vermeiden und auf fakten-basiertes Denken und Handeln in Partei, Gremien, Parlamenten und in der Öffentlichkeit zu setzen.

Beispielhaft will ich drei Bereiche herausstellen, in denen ich uns alle zur Mitgestaltung in Bad Honnef aufrufe.

Zugang und Erreichbarkeit
Wirtschaft und Natur
Teilhabe durch Begegnung

III.1 Zugang und Erreichbarkeit.

Geschäfte, Sehenswürdigkeiten, Wanderwege, Gastronomie, Bahnhöfe und Haltestellen nutzen nichts, wenn sie nicht schnell, sicher und bequem erreichbar sind.

Bad Honnef ist die Stadt mit der ältesten Bevölkerung im Rhein-Sieg-Kreis. Das ist ein Fakt, und daran ist überhaupt nichts Verkehrtes. Aber es hat Konsequenzen.

Wir werden darauf hinwirken, dass die CDU in der Stadt mit Blick auf die tatsächliche Bevölkerungsstruktur die Entwicklung der Infrastruktur mit höchster Priorität versieht.

Beispiele für praktische Verbesserungen sind:

• Rollator-taugliche Oberflächen und Straßenüberquerungen;
• Instandsetzung von vielbenutzten Verbindungsgäßchen (Dells Gäßchen; Flossweg-Karlstraße-Verbindungsweg)
• Taxizufahrt zu Insel und Bootsanleger für Gehbehinderte und Senioren.

Vor allem aber braucht es eine umfassende Zukunftsvision für ein umweltfreundliches Mobilitätskonzept von den Haupteingangspunkten der Stadt zur Stadtmitte und zwischen allen Stadtteilen.

III.2 Wirtschaft und Natur

Die Attraktivität von Bad Honnef ergibt sich aus der einzigartigen Lage zwischen Rhein und Siebengebirge. Unsere priviligierte Wirklichkeit ist, dass wir in einer sensationellen Landschaft am Rande der kerngesunden Metropolregion Köln/Bonn leben.

Wir müssen, durch den CDU Stadtverband, die Stadt darin unterstützen dass Bad Honnef durch eine kluge Wachstumspolitik, d.h. vor allem Bebauungsplanung und Zuwanderungspolitik, ihre hervorragende Rolle in der Region Bonn-Köln spielt. Damit schaffen wir Arbeitsplätze und Einkommen, Betriebe und Geschäfte, finanzielle Stärke der Kommune, und vielfältige Freizeit- und Kulturangebote für junge Familien und Senioren.

Honnef hat lebendige Stadtteile - Rhöndorf, Aegidienberg, Romnesrdorf/Bondorf, auch Selhof. Aber das Zentrum schwächelt. Das ist ein schwerer Fehler.

Die Honnefer Innenstadt, also das, was ich "Honnef Mitte" nennen möchte, muss attraktiv und erreichbar sein. Es muss möglich sein, in der Innenstadt alles Notwendige einzukaufen, sich nahe an die Geschäfte heranfahren zu lassen, sich ausruhen zu können und - jawohl - auch eine Toilette zu finden. Dazu brauchen wir bei der Stadt einen Leerstandsmanager und einen Stadtkümmerer.

In Bezug auf unsere wunderbaren Erholungs- und Spazierwege werden wir darauf hinwirken, dass diese durch Zufahrten auch für ältere Mitbürger bequem und sicher zu erreichen sind.

III.3 Teilhabe durch Begegnung

Viele ältere Menschen leben alleine. Materiell und gesundheitlich sind die meisten gut versorgt, mit großen Unterschieden. Dennoch bleibt ein Risiko der Isolation und Leere. Das ist erstens ein Problem der Vereinsamung für viele Ältere, und zweitens ist es ein großer Verlust für alle anderen.

In diesem Bereich sind wir als Senioren-Union, in Verbindung mit der Senioren-Vertretung bei der Stadt und dem Runden Tisch aktiv.

Dazu werden wir unsere Gesprächsrunde "Frühstück und Politik" ausbauen. Wir werden einen regelmäßigen Termin finden, an dem Mitglieder der Senioren-Union sich zwanglos zum Beisammensein trefen, und über aktuelle poilitische tehemn miteinander reden können. Die nächste Veranstaltung dieser Art wird ein Gespräch dar sein, wie wir den Tag des Mauerfalls selbst erlebt haben.

Ein besonderes Anliegen sind mir auch gemeinsame Veranstaltungen und Gespräche mit der Jungen Union und der Frauen-Union.

Schlussbemerkung

Für alles das brauchen wir gute Argumente und einen engagierten Vorstand der Senioren-Union.

Heute stellen sich neben mir Eva-Maria Böhm, Annette Eichendorf und Erika Fenkes zur Wiederwahl in den Vorstand. Und ich freue mich sehr, dass Heinrich Fliß. Claudia Horn, Susanne Langguth und Ingrid Richarz sich bereit erklärt haben, mit uns in den Vorstand zu gehen. Ich bitte Sie, diesem Team Ihr Vertrauen und Ihre Stimme zu geben.

Last, but not least - ich bitte Sie, mit mir den ausscheidenden Vorstandsmitgliedern Gisela Fuhs, Hans-Joachim Lux, Gisela Nölke und Monika Thilo für Ihre ausgezeichnete Mitarbeit im Vorstand sehr herzlich zu danken.