Prof. Dr. med. Klaus Weckbecker ist nicht nur niedergelassener Hausarzt mit Leib und Seele und großer Erfahrung, sondern er ist auch noch Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung der Universität Witten/Herdecke. Er arbeitet auch sehr gerne wissenschaftlich, wie er verriet.
Trotz der heute immer noch vielen Ärzte ist es seiner Meinung nach mit unserer Gesundheitsversorgung nicht zum Besten bestellt. Zwar leistet sich Deutschland das teuerste Gesundheitssystem in der EU mit knapp 13% des BIP, doch trotzdem hat Deutschland bei weitem nicht die höchste Lebenserwartung, um einen Indikator für „Gesundheit“ zu nennen.
Weckbecker sieht ganz allgemein eine deutliche Verschlechterung der ärztlichen Versorgung auf die Gesellschaft zukommen und zwar gerade auch wegen der Überalterung der Ärzteschaft (fast 55 Jahre im Durschnitt). Er lobt die Anstrengungen von Gesundheitsminister Laumann, die Anzahl der Landärzte zu erhöhen. Die Zwischenbilanz ist außerordentlich erfreulich. Seit 2019 versucht NRW, mit einer Landarztquote gegenzusteuern: 7,8 Prozent der Medizinstudienplätze in NRW werden an Bewerberinnen und Bewerber vergeben, die sich vertraglich verpflichten, für mindestens zehn Jahre in einer unterversorgten Region als Hausärztin oder Hausarzt zu arbeiten. Unterversorgt ist dabei nicht nur das „platte Land“, sondern sogar Städte im Ruhrgebiet und woanders.
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